Fische verteilen oder Angeln lehren? Wie wäre es mit, von Jesus lernen?

Auf LinkedIn kursiert ein Artikel über Spenden an Bedürftige in Form von "aufgeschobenen Kaffees". 

Und darunter tauchte auch die Anmerkung auf, dass wir Leid zementieren, wenn es nicht an der Wurzel ausgerissen wird. 

Hier möchte ich gar nicht das Für und Wieder der diversen existenten Theorien diskutieren. Tatsächlich lade ich ein, zu der  unendlichen Fülle von Möglichkeiten zu gelangen, die uns allen möglich ist. Und das Wie dazu, können wir von Jesus lernen.

 

In der Geschichte von dem Wunder der Brotvermehrung (hier wunderbar für kleine und große Kinder erzählt)  macht Jesus genau das: Er teilt, was vorhanden ist und vermehrt es so. Jesus sagt immer wieder "dir geschieht nach deinem Glauben". Dieser Glaube sind heutzutage unsere Ansichten, Bewertungen und Schlussfolgerungen. Unsere Ansicht darüber, was sich jemand leisten kann und was nicht bspw. oder unsere Bewertung der sozialen und wirtschaftlichen Lebenssituation eines Mitmenschen (Mitarbeiter, Kollegen, Chef) als hoch- oder minderwertig. Was, wenn wir einfach nichts und niemanden mehr bewerteten? Würde das unsere Welt größer machen und mit mehr Möglichkeiten füllen?

 

Kannst du wahrnehmen, wie dein Feld der Wahrnehmung und damit auch der Raum der Möglichkeiten kleiner wird, wenn du feste Vorstellungen davon hast, was alles möglich oder nötig ist? Wie ändern sich diese Felder und Spielräume, wenn du keine Bewertungen mehr hast? Jesus hatte keine Ansichten darüber wie viel 5 oder 5000 sind, was möglich ist oder nicht. Er hat das Brot und die Fische einfach verteilt und es kam um ein Vielfaches zu ihm zurück. 

 

Was, wenn du in jeder Situation einfach fragst "Wie kann ich hier der größtmögliche Beitrag sein?". Was, wenn gerade deine Ansichtslosigkeit über eine Person, dieser Person ermöglicht, in ihre Kraft und Eigenständigkeit zu kommen oder doch zumindest dahin, nach Hilfe (auch zur Selbsthilfe) zu fragen?

Im Englischen heißt es "ask and you where given" - "frage und es wird dir gegeben sein" - da steckt so viel Wunder und Raum und Sein drin, dass es sich lohnt, allein darüber einen Blogpost zu schreiben.

Wer noch in der Leistunggesellschaft aufgewachsen ist, ist von klein an gewohnt, bewertet zu werden und zu bewerten. Und ja, das entpringt auch unserem Überlebensinstinkt, der ebenfalls ständig "bewertet" bzw. unterscheidet zwischen lebensbedrohlich oder egal. Aber sind wir nicht die Säugetiere mit der Fähigkeit zu maximalen Bewusstsein? Sind wir nicht in der Lage uns über unsere Triebe zu erheben und mithilfe des Bewusstseins instinkthaftes Verhalten zu eliminieren? Heißt es nicht bei vielen modernen spirituellen Lehrern "SEI die Energie, von der du mehr in deinem Leben HABEN willst."?

Und so lehrt uns Jesus auch das "Angeln" (mehr darüber hier), das Sein und Handeln, jenseits unserer Instinkte, sogar jenseits unseres Verstandes. Denn das zeichnet ein Wunder aus: es ist unerwartet und unerklärlich. Wie bspw. die Entwicklung des Menschen im Mutterleib und dass dort plötzlich ein Herz zu schlagen beginnt. Wie viel mehr können wir die Welt retten, einen guten Job machen, für unsere Liebsten sorgen, wenn wir nichts mehr feststellen, sondern fragen, was hier zu sein oder zu tun ist? Und so über uns und unser irdisches Menschsein hinauszuwachsen und "Wunder" zu wirken.

 

Jenem, der den von dir gespendeten Kaffee in seinen klammen Händen halten darf, mag dieser Kaffee wie ein Wunder vorkommen. Einem anderen die Begegnung mit einem Menschen, der gefestigt und klar seinen Weg geht (eine Arche baut), so dass er sich inspiriert fühlt, ebenfalls eine Ausbildung, ein Studium, eine Lebenshaltung einzunehmen. Sein Anders zu sein.

 

Das bedeutet "Geist über Materie": unseren Geist zu verbinden mit Gott/dem Universum/was auch immer jenseits von Ansichten oder Bewertungen existiert, um so das "schwache Fleisch" oder unseren Glauben an begrenzte Ressourcen zu überwinden und mehr Wirklichkeit werden zu lassen, als wir vorher für möglich gehalten hätten. 

Alle erfolgreichen Menschen erzählen diese Geschichte. Allen ist gemeinsam, dass sie ihren oder den Bedenken im Umfeld keinen Glauben geschenkt und sich weit außerhalb ihrer Komfortzone mit viel Geduld und Gott- oder Selbstvertrauen (was, wenn das eins ist?) etwas aufgebaut haben. 

Du brauchst also nicht mehr ent-scheiden: Fische verteilen oder Angeln lehren. Mir scheint, dass es für alles und jeden genau das gibt, was mehr kreiert, wenn wir nur danach fragen, was hier zu tun, zu sein oder zu lassen ist. 

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Kommentare: 1
  • #1

    Hubert (Dienstag, 27 September 2022 10:58)

    Du hast die Worte der Bibel sehr genau gelesen und verstanden.
    Suche dir ein Buch aus meiner Sammlung aus.